Am 10. August 1942 wurde ein Löschfahrzeug LF 15 vom Typ Klöckner-Humbold-Deutz an die Freiwillige Feuerwehr Böhlitz-Ehrenberg übergeben. Die Abnahme erfolgte am 17. September 1942 und am 27.12.1942 wurde mit allen drei Fahrzeugen der Wehr eine Prüfungsfahrt unternommen.
Aus einem Jahresbericht der Jahre 1942/1943 geht hervor:
Mannschaftswagen | in 7 Fällen | 170 km |
Der Näsch | in 22 Fällen | 147 km |
Das SLG (LF 15) | in 10 Fällen | 249 km |
Vom 20. April bis 18. Mai 1945 ruhte der gesamte Feuerwehrdienst in Böhlitz-Ehrenberg. In einem Schreiben vom 19. Mai 1945 des Bürgermeisters Amberg unter dem Betreff "An alle Feuerwehrmänner von Böhlitz-Ehrenberg!" wurde folgendes mitgeteilt:
"Auf Anforderung der Militärregierung wird gewünscht, dass sämtliche Feuerwehrmänner, ob freiwillig oder notdienstverpflichtet, ihren Dienst bei der Feuerwehr wie bisher weiter zu verrichten haben. Abmeldungen können aus Sicherheitsgründen dem Feuerschutz der Gemeinde gegenüber nicht berücksichtigt werden, soweit keine ärztliche Unfähigkeitsbescheinigung vorgelegt werden kann. Der wöchentlich angesetzte Dienst findet jeden Dienstag 19 Uhr statt, in Ausnahmefällen Sonntags früh 8:00 Uhr. Das Reichs-Feuerwehr-Gesetz ist noch in Kraft."
Im Juli und August 1945 fielen die praktischen Ausbildungen mehrfach aus, infolge der Besetzung des Schulhofes durch Russische Truppen.
Durch den Landrat wurden im Februar 1946 Dienstausweise der Freiwilligen Feuerwehr in deutscher und russischer Sprache ausgestellt. Nach einer Meldung vom 3. Juni 1946 besaß die Wehr folgende einsatzfähige Feuerwehrfahrzeuge:
1 Klöckner-Humboldt-Deutz Feuerlöschfahrzeug 80 PS
1 Opel 1/2 To. 40 PS (Zug- und Gerätewagen) mit Anhängerspritze
1 The Nash 80 PS (Zug- und Gerätewagen)
Gemäß Befehl der SMA (Sowjetische Militäradministration in Deutschland) vom 20. April 1947 übernehmen die Bürgermeister der Gemeinden im Land Sachsen nach der Reorganisation wieder die freiwilligen Feuerwehren und sind verantwortlich für den Feuerschutz in den Gemeinden.
Mehrfach gab es Ausfälle der Sirenenalarmierung infolge zu schwachen Stromes, durch Einfrieren und die damals noch häufigen Stromsperren, so dass man wieder zur Alarmierung durch das Signalhorn übergehen musste.
Im Januar 1950 übergibt der Abschnittsleiter Artur Hanf die Wehrleitung an den Kameraden Kurt Hanf. Durch einen Umzug des Polizeireviers vom Gemeindeamt in die Heinrich-Heine-Straße war die Freiwillige Feuerwehr Böhlitz-Ehrenberg nun ohne jegliche Telefonverbindung.Am 2. Dezember 1950 fand in der Gaststätte "Große Eiche" das 60jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Böhlitz-Ehrenberg statt.
Im Azetylenwerk in der Ludwig-Hupfeld-Straße kam es am 17. November 1951 um 02:00 Uhr zu einer Explosion mit Brandfolge, wobei der Betrieb völlig zerstört wurde. Die am Einsatz beteiligten Kameraden erhielten von der Abteilung eine Buchprämie.
Am Ausbildungslager vom 19. April bis 21. April 1957 in Trebsen nahmen 12 Kameraden teil. Stegbau, Schlauchbootübung, Wasser über lange Wege, Fernsprechleitungen legen und Ausbildung am 5-Klappenschrank standen unter anderem auf dem Programm.
Vom 11. bis 19. Juli 1954 standen 20 Kameraden der Wehr im Einsatz bei der Hochwasserkatastrophe und leisteten 1025 Stunden, vorwiegend im Geflügelgut "Schlobachs Hof", zur Rettung des Federviehs und der Sicherung der Gebäude und Anlagen. Der Luppendamm wurde mit Sandsäcken verstärkt und gesichert.
Anlässlich der 75-Jahr-Feier der Wehr fand am Grundstück in der Pestalozzistraße Ecke Friedrich-Engels-Straße (heutige Südstraße) eine Großübung statt, an der alle Freiwilligen Feuerwehren des Wirkungsbereiches, die Feuerwehrschule Leipzig und auch die Abteilung Feuerwehr Leipzig beteiligt waren.